Auf dem Gipfel des Genusses

Vom 6. bis 8. Dezember fand in Lech die erste Messe "Arlberg Weinberg" statt. Ein Event, bei dem über 50 Topwinzer aus Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Kroatien und Südafrika ihre Weine präsentierten. Das konnten wir uns nicht entgehen lassen…

Wein-Messe Arlberg Lech Österreich Ellen Warstat
Eine Sporthalle wurde zum Hotspot für Weinliebhaber. Infos über Lech gab‘s am Stand vom Tourist-Office Lech Zürs, Kontakt: Bild anklicken

Die "Arlberg Weinberg" ist ein echter Geheim-Tipp für alle, die Wein lieben. Denn die Besucherzahl in der kleinen Sporthalle in Lech war noch überschaubar. So hatten alle Winzer Muse, ihre Weine in Ruhe mit uns zu verkosten.

 

Was es zu probieren gab? Wahnsinns guten Stoff, für den man im Laden in vielen Fällen über 50 Euro die Flasche, in einigen sogar über 100 Euro bezahlen müsste. Zum Beispiel für die großartigen Rotweine aus der Toskana vom Weingut Tenuta Luce della Vite: "Luce 2012" und "Brunello di Montalcino 2010". Aus dem Piemont präsentierte Dr. Norbert Reinisch Weine von Braida, die seine Ehefrau Raffaella Bologna gemeinsam mit ihrem Bruder Guiseppe macht. Den "2013 Bricco dell' Uccellone" hätten wir am liebsten gleich eingesteckt. Denn von dieser samtigen Aromen-Symphonie aus dunkeln Früchten, Pfeffer und Leder will der Gaumen mehr. Für uns Normalsterbliche ist sie aber "etwas" teuer.

 

Natürlich waren auch viele Österreicher der Extraklasse vertreten, z. B. das Weingut Alphart aus der Thermenregion. Es zeigte unter anderem was die Traube Rotgipfler kann. Oder Vater und Sohn Skoff: Ihre Prämiumlinie macht klar, dass das Terroir der Südsteiermark wie geschaffen ist für großartige Weine.

 

Abends fanden in den Hotels verschiedene Events zur Messe statt. Wir durften uns z. B. im Hotel Burg durch 20 Jahre Tignanello mit zehn Jahrgängen kosten, die zu einem 5-Gänge-Menü serviert wurden. Leider hatten einige der edlen Antinori-Tropfen aus dem Chianti-Classico Kork. Was schade war, denn der Tignanello wird nur in den besten Jahrgängen produziert. Spaßig war es trotzdem. Wir saßen an einem Tisch mit sympathischen Stuttgarter Wein-Enthusiasten, die nicht nur über die teuere Weine, sondern auch über Diamanten fachsimpelten. Skurril!

 

Meine Entdeckungen auf der Messe?

1. Wer hätte gedacht, dass aus meiner Heimat, dem Stuttgarter Raum, Spitzenweine kommen? Zweifler sollten den "Fellbacher Lämmler Riesling" und den "Fellbacher Lämmler Lemberger" vom Weingut Aldinger probieren.

 

2. Eine interessante Erfahrung in der Nase und im Gaumen sind die Orange Weine vom Weingut Roxanich aus Istrien.

 

3. Wenn Sie Champagner mit zero Dosage lieben, ist der "Lallier R.012 N Brut nature" ein Knaller: sehr mineralisch, dazu zarte Zitrusfrüchten und weiße Blüten.

 

Sommelier Ed Richters Highlights:

1. Für mich muss ein Champagner nicht knochentrocken sein. Mit anderen Worten, Extra Brut ist immer eine gute Wahl. So auch bei den Jacquesson Pricklern. Cuvée 738 ist super charmant und spielerisch. Der 737 Dégorgement Tardif verbrachte sieben Jahre in der Flasche, und das merkt man auch. Der will nicht nur spielen, sondern auch beglücken. So muss Champagner sein!

 

2. Bei Pinot Noir aus dem Burgund sollte man ein paar Jahre ins Land gehen lassen, bevor man eine Flasche öffnet. Bei Grand Cru Weinen um so mehr. Aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat, einen Charmes-Chambertin Grand Cru zu probieren, kann es auch mal ein brandneuer, ein Baby von 2013 sein. Eine Eleganz und ein würziges Herz sind jetzt schon zu erschmecken. Großer Wein.

 

3. Manchmal möchte man einfach nur einen unkomplizierten, dichten und marmeladigen, aber nicht plumpen Roten trinken. So zum Schmusen, so zum Schwärmen, Philosophieren und Entspannen: Da kommt der 2011er Biserno aus der Maremma gerade recht. Mehr Wein im Glas geht kaum. Superstoff!

Weinmesse Arlberg Lech Österreich Ellen Warstat
Alles Schöne hat irgendwann ein Ende: Vanessa Cherruau von "Champagne Lallier" und Winzer Mladen Rozanic von "Roxanich" packen ihre Flaschen ein


Bei so viel guten Weinen könnte man schnell Kopf verlieren. Champus und Spitzenweine zu spucken, geht einfach nicht! Dankenswerterweise sorgten verschiedene Hotels aus Lech mit kleinen Köstlichkeiten dafür, dass die Besucher etwas im Magen und damit eine Grundlage haben. Wir freuen uns schon darauf, dass es die Messe im nächsten Jahr wieder gibt. Hingehen! Es lohnt sich.

 

Die Eintrittspreise 2015 waren:

Tageskarte 39 Euro,  2-Tageskarte 69 Euro, 3-Tagskarte 99 Euro

Fotos: Ed Richter (8), Ellen Warstat (2)

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