Weiter geht es mit meiner kleinen Schaumwein-Serie. Hier eine Entdeckung, die wir in Verona auf der Vin Italy 2016 gemacht haben. Etwas fassungslos standen wir vor dem Messestand von Le Vigne di Alice. Alles kunterbunt, mädchenhaft und ein bisschen ver-rückt - eben wie Alice im Wunderland. Was die wohl produzieren? Prosecco. Und zwar außergewöhnlichen guten
"Life is a bubble", heißt das Motto von Cinzia Canzian (s. Fotos oben) und ihrer Schwägerin Pier Francesca Bonicelli. Ihnen gehört das Prosecco-Weingut Le Vigne di Alice in der Nähe von Vittorio in der Provinz Treviso. Spinn ich oder träum ich? Was? Ist? Das? Sommelier Ed Richter und ich standen auf der Vin Italy pötzlich mitten in Alices Wunderland. Zuckrig, ein bisschen wirr und liebevoll kitschig. Was die wohl produzieren? Ehrlich gesagt, haben wir uns von der Verkostung nicht all zu viel versprochen. "Sind bestimmt alle pappsüß, die Schaumweine", dachte ich. Ha, was für ein Irrtum. So außergewöhnlich die Optik dieses Messestands, so überraschend gut war das, was uns Cinzia in die Gläser schenkte. Meist wird beim Prosecco die Kohlensäure im Nachhinein zugefügt. Doch Cinzia und ihre Schwägerin produzieren ihre großartigen Bollicine zum Teil mit der Metodo Classico, also mit Flaschengärung. Die beiden haben ihr Weingut seit 2005. Sie lieben es, zu experimentieren. Beim "P.S. integrale brut" verzichten sie beispielsweise aufs Filtern, was ihm einen fulminanten, fast cremigen Körper gibt. Ein toller Begleiter zum Essen.
Wir probierten die ganze Range von Le Vigne di Alice durch. Die Qualtität war durchweg überzeugend. In Alices Wunderland kann man schmecken, was sich aus der Prosecco-Traube Glera zaubern lässt: Bubbles, die das Leben schöner machen.
Mein Highlight:
Alice .g: Ich habe schon bei diversen Winzern sehr guten Prosecco probiert. Aber Alice .g? Ist Bang! Zarte Bubbles, die der Flaschengärung zu verdanken sind, tanzen perlend im Glas nach oben. In die Nase steigen feine Hefenoten in schöner Harmonie mit Pfirsich- und Quittenaromen, dazu ein sanfter Bitterhauch von grüner Walnuß und Mandel. Am Gaumen ist er wunderbar trocken (nur knapp zwei Gramm Restzucker), sehr mineralisch und dabei fast cremig (gesehen für 20,20 Euro bei www.weinzentrale.de).
Die Empfehlung der Winzerinnen: Trinke die Flasche mit jemand, der nach dir gesucht hat und dich wirklich will :-)
Leider haben wir das Weingut selbst noch nicht besucht. Deshalb zeigen die Fotos unten die Valdobbiadene-Region des Prosecco Gebiets. Mit dem Auto sind das gut 30 Minuten Fahrtzeit von Vittorio entfernt. Rund um Le Vigne di Alice sind die Weinberge etwas flacher (glaube ich). Um ganz sicher zu gehen, müssen wir aber noch hinfahren - wie praktisch, dass zum Weingut auch ein entzückendes Bed & Breakfast gehört. Zumindest sehen die Fotos auf der Website vielversprechend aus.
Restaurant-Tipps Verona
Keine Frage: Verona hat mit der Arena kulturell viel zu bieten. Kulinarisch macht die Stadt aber auch großen Spaß…


Piazza delle Erbe 14/a
Schöner kann man seinen Aperitivo kaum trinken, als hier. Denn das Café/Bistro von Elenas (Foto l.) Freund liegt an einem der schönsten historischen Plätze Veronas. Zur Happy Hour zwischen 18 und 21 Uhr gibt es ein Buffet mit Oliven, Käse und vielen anderen feinen Häppchen für den kleinen Hunger.

Il Banco, Via Ponte Nuovo 7
Das Restaurant ist auf Schinken spezialisiert. Den gibt es auf kleinen und großen Platten - letztere reichen locker für zwei Personen. Wer keine Lust auf Schinken hat, kann Risotto, Pasta oder die Tagessuppe essen. Große Platte mit Parma Langhirano, San Daniel und Iberico de Bellota Schinken 18 Euro.

Via Arche Scaligere 2
Ein uriges Restaurant, in dem immer viel los ist. Denn es steht auch bei den Einheimischen hoch im Kurs. Es gibt Hausmannskost aus Venetien, z. B. Bohnensuppe mit Nudeln oder - Pferdefreunde schauen jetzt lieber weg - selbst gemachte Nudeln mit Fohlensoße. Ed hat es gut geschmeckt. Ich hab‘ mich bei der Vorspeise lieber an die Suppe gehalten. Das Menü mit zwei Gängen kostet 18 Euro.
Fotos: Ed Richter (5), Ellen Warstat (5)
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Woodrow Kriner (Mittwoch, 01 Februar 2017 05:52)
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