Der Lago d'Iseo ist der kleine Bruder vom Gardasee, aber längst nicht so touristisch. Für
mich als Schaumwein-Fan, ein Paradies! Denn im Hinterland liegt das Franciacorta-Gebiet. Wir
haben uns bei einem der Prickler-Produzenten einquartiert
Von Menschen buchstäblich überflutet wurde der Iseosee als Christo hier 2016 seine Floating Piers installierte. Doch das ist lange her und mittlerweile herrscht wieder Ruhe auf dem Wasser. Auch drumherum bleibt man von Menschenmassen weitgehend verschont - beim Wandern oder Radfahren in den Bergen, die sich gleich hinter dem See 'gen Himmel recken. Ed war jedenfalls gar nicht mehr vom Rennrad runterzubringen.
Keine Frage, der Gardasee ist schön. Aber wir hatten eben mal Lust auf was Neues. Deshalb sind wir weitergefahren, um ein paar Tage am kleineren, aber immerhin viertgrößten See Oberitaliens, zu verbringen. Allerdings quartierten wir uns nicht direkt am Ufer in Iseo ein, sondern ein paar Minuten mit dem Auto entfernt, im Agriturismo der Cantina Al Rocol. Drei gute Gründe sprachen dafür: 1. Gianluigi Castellini und seine Schwester Francesca produzieren sehr gute Franciacortas zu einem fairen Preis. Blieb uns nichts anderes übrig, als sie ausführlichst zu verkosten... 2. Das Agriturismo hat ein Restaurant, in dem nach Rezepten von Oma Castellini gekocht wird. Bodenständig und sehr lecker! 3. Die Zimmer sind ruhig und man kann schön draußen sitzen - mit Blick aufs Kräuterbeet und das Reh-Gehege. Ich hätte den ganzen Tag dort verbringen und die Sonne der Lombardei genießen können.
Hab' ich natürlich nicht gemacht. Schließlich wollten wir den Iseosee und seine Städtchen erkunden. Zum Beispiel das mittelalterliche Lovere mit seinen engen, steilen Gassen, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Für Samstagvormittag ist Iseo klasse: um zu flanieren, auf dem Markt einzukaufen und im Aroma Café einen Aperitivo mit Seeblick zu genießen.
Fotos: Ed Richter (3), Ellen Warstat (11)