Kuschelzeit im Sarntal

Jetzt noch schnell eine kleine Auszeit nehmen, bevor der Weihnachts-Wahnsinn beginnt. Wer dafür einen guten Tipp sucht, ich hätte einen: das Genießerhotel Bad Schörgau im Sarntal in Südtirol. Ich sag nur, ankommen und sich wie zu Hause fühlen. Allerdings ist das Essen und die Weinauswahl viel besser, als bei mir daheim. Und einen Spa hab ich auch nicht zu bieten…

Erst mal ein Glas prickelnden "Haderburg Pas Dosé" genießen. So lässt man sich gerne vom umtriebigen Gastgeber Gregor Wenter empfangen. Er wurde in Italien als Fernsehkoch bekannt und hat auch als Geschäftsführer vom Bad Schörgau nichts von seinen Entertainment-Qualitäten eingebüßt. Die sind aber sicher nicht der einzige Grund, warum das Viersterne-Hotel im schönen Sarntal so viele Gäste hat, die immer wiederkommen. Hier drei überzeugende Argumente:

Die Gastlichkeit: Es stimmt, dass Liebe durch den Magen geht. Wer einmal im gemütlichen Gourmet-Restaurant vom Bad Schörgau gegessen hat, ist dem Hotel mit Leib und Seele verfallen. Gregors Schwager Egon Heiss zaubert mit seinem Küchen-Team kleine Kunstwerke auf den Teller, die gleichermaßen für Auge und Gaumen ein Genuss sind. Sein Können gibt Egon Heiss übrigens in Kochkursen an seine Gäste weiter. Den passenden Wein zum Menü empfielt Gregor selbst. Dabei zaubert er so manchen Schatz aus seinem Weinkeller. Uns hat er einen "Dolomytos 2005" serviert. Eine Rarität, die der 2009 verstorbene Weinbau-Professor Rainer Zierock noch selbst auf dem Weingut "Ansitz Dolomytos" gekeltert hat, das nicht weit entfernt von hier im Eisacktal liegt. Wie viele Genies, war dieser bio-dynamische Tüftler der Önologie seiner Zeit weit voraus. Heute wird er für seine Weine gefeiert. Wir genießen einen wunderbar dichten Weißen. Er hat trotz seines Jahrgangs so gut wie keine Alterungsnoten, dafür fulminante Aromen, schönen Schmelz und einen langen Abgang. Selbst Ed Richter, der Sommelier an meiner Seite, ist begeistert.

Das Design: Selten fühlt man sich so schnell in einem Hotel geborgen, wie im Bad Schörgau. Die Lobby lädt zum Entspannen ein - mit gemütlichen Sofas in warmen Farben, aus natürlichen Materialien. Die Innenarchitektur ist eine harmonische Fusion aus alpiner Tradition und Moderne. Anders als die toten Betonklötze in unseren Städten, atmet dieses Haus, das mitten im Grünen an einem kleinen Bach steht. Die Betten sind so bequem, dass wir hier am liebesten wie die Murmeltiere Winterschlaf halten würden.

Der Spa: Das Bad Schörgau hat eine lange Tradition als Bauernbad. Die hauseigene Quelle wurde 1624 zum ersten Mal erwähnt. Ihr Wasser hat durch seinen hohen Schwefel- und Eisen-Gehalt heilende Kräfte. Das Konzept, die Natur ins Haus zu holen, wurde auch im Spa-Bereich durchgezogen. Gregor hat mit Partnern aus dem Sarntal die Pflegelinie trehs entwickelt – sie enthält z. B. Sarner Latsche und Bergheu. Im lichtdurchfluteten Bauernbadl wurde einheimisches Zirbenholz verbaut. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass uns sein Geruch entspannt und beruhigt. Wir kuscheln uns dort auf den bequemen Liegen in warme Decken, bis mich Spa-Leiter Milo ruft. Ich habe einen Termin im Iyashi Dôme. Ehrlich gesagt, hatte ich zuvor noch nie davon gehört. Aber diese Röhre, in die mich Milo jetzt legt, soll wahre Wunder verbringen. Während ich relaxe, erwärmen mich lange Infrarotstrahlen von innen. Ich schwitze, als ob ich mich beim Sport anstrengen würde. Angeblich verliert man während einer Behandlung so viel Wasser, wie bei einem 20 Kilometer-Lauf. Zweck des Ganzen ist, die Entgiftung und Reinigung auf Zellebene anzuregen. Das soll die Haut glätten und den Stoffwechsel aktivieren. Zwei, drei Sitzungen pro Woche im Iyashi Dôme können sogar die Konturen des Körpers straffen und das Abnehmen fördern, sagt man mir. Schade, dass wir nicht so lange bleiben können. Ich hätte das zu gerne ausprobiert!

Fotos: Bad Schörgau (9), Ed Richter (1), Ellen Warstat (3)

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